Für die germanischen Stämme war es die größte Ehre, ein möglichst breit zerstörtes Gebiet um sich zu haben. Sie glaubten, dass dies ein Zeichen von Tapferkeit sei. Sie meinten, dass sie in Zukunft sicherer seien.
Außerdem den Fremden zu verletzen, hielten sie nicht für göttliches Recht; und wir wissen, warum sie dies geglaubt haben.
Caesar hat nämlich überliefert, dass sie glaubten, dass Gäste heilig sind.
Im Glauben an dies hielten sie alles Unrecht von ihnen fern und unterstützten sie mit ihrem ganzen Lebensunterhalt.
E-Text 17
Nachdem Ödipus jenen alten Mann getötet hatte, hat er ungefähr das gedacht: "Was soll ich tun? Jetzt muss gehandelt werden, es darf nicht gezögert werden. Sicherlich muss ich fliehen, um nicht auch getötet zu werden." Deshalb ist er schnell nach Theben gereist. Dort aber pflegte jene Sphinx den Menschen, die in die Stadt strebten ein Rätsel zu stellen. Wer dieses Rätsel nicht löste, starb durch sie.
Danke@~Nadulia~
E-Text 18
Antigone, die wegen ihres verstorbenen Vaters beschloss, nach Theben zurückzugehen, verließ Athen. Als sie in die Stadt kam, überlegte sie: "Ich will es nicht ertragen, im Gegenteil, ich darf es nicht ertragen, dass mein Bruder unbegraben da liegt. Ich habe vergeblich gehofft, dass niemand ein so großes Unrecht ertragen würde. Obwohl der König meinen Bruder nicht begraben will, werde ich sofort gehen, um ihn zu begraben.
Während Antigone den Bruder mit Erde bedeckt, treten 2 Wächter an sie heran und frage, was sie will. „Ich will meinen Bruder begraben und..“ Darauf sagt/fragt einer von den Wächtern: „Was willst du? Kennst du nicht den Beschluss des Königs?“ Und diese sagt/antwortet: „Ich bedeckte meinen Bruder mit Erde, weil die Götter es so wollten.“ Jene aber ergreifen sie und führen sie zum König.
Dieser fragt sie: „Warum wolltest du mir nicht gehorchen? Warum wolltest du deinen Bruder begraben?“
Es wird berichtet, dass Antigone darauf tapfer antwortete:
„So großes Unrecht habe ich nicht ertragen, ertrage ich nicht, werde ich nicht ertragen.“
--> Danke @ Svenja & Steff
E-Text 19
Orpheus sagt:
„Ich hoffe, große Götter, dass ich nicht vergeblich zu euch herabgestiegen bin. Jedoch wäre ich nicht herabgekommen, wenn ich keine Hoffnung hätte. Denn ich habe die große Hoffnung, dass ihr mir die (Ehe-) Frau zurückgeben werdet. Vielmehr gebe ich mich dieser Hoffnung hin. Denn nichts ist mir so viel wert wie die gerade erst verlorene Frau. Beraubt mich aller meiner Sachen, aber niemals meiner Hoffnung. Ich werde den Verlust aller meiner Dinge ertragen, wenn ihr mir meine Frau zurückgebt. Ich setzte all meine Hoffnung in euch, weil ihr alles geben, alles verweigern könnt. Wer wird euch mehr loben, nachdem die Frau zurückerhalten wurde, als ich? Ich habe keinen Grund an eurer Barmherzigkeit zu zweifeln.“
--> Danke @ Steff
E-Text 20
Socrates war nicht zornig auf die Richter, obwohl er zum Tode verurteilt worden war, weil er meinte, dass sterben für ihn ein Gewinn sein wird. Aber gefragt, was der Gewinn am sterben sei, sagte er: „ Ich werde zu diesen kommen, welche zu Recht Richter genannt werden können. Deshalb muss ich mich darum bemühen, dass ich diese möglichst schnell treffe. Vielmehr würde ich, wenn es geschehen könnte, oft gehen wollen, wohin alle gehen müssen, damit es mir erlaubt ist mich mit jenen zu unterhalten.“ Die Richter aber waren empört, als sie diese Worte hörten. Denn sie selbst liebten ihr Leben so, dass sie nicht sterben wollten, ehe es nötig war.